Verschwende keine Zeit auf der Driving Range – Nutze sie!

Die letzte Saison ist Geschichte! Hast Du deine Anfang des Jahres gesteckten Ziele erreicht? Wenn nein, woran kann es liegen, dass Du trotz zeitintensivem Training hinter deinen Erwartungen zurückgeblieben bist? Vielleicht trainierst Du nicht effektiv genug. Wie
kann man auf der Range sinnvoll und platzorientiert trainieren, da das Wetter zu häufigen Platzrunden aktuell auch nicht gerade einlädt?
Ich möchte Dir ein paar Tipps geben, was du besser machen kannst.

1. Trainiere variabel
Gehörst Du auch zu den Spielern dessen Lieblingseisen das Eisen 7 ist? Dass Du ein
Lieblingseisen hast ist kein Problem, dass Du auf der Driving Range stehst und es 20 mal
hintereinander schlägst allerdings schon. Es wird auf dem Platz nicht vorkommen, dass
Du ein Eisen mehrmals hintereinander schlägst. Variabel trainieren bedeutet, dass Du
nach jedem Schlag den Schläger wechselst: nach dem 7er Eisen das Pitching Wedge gefolgt vom Driver und dem 5er.

2. Wechsele die Ziele
Falls Du nicht den ersten Drive direkt weggehauen hast, wirst Du auf dem Platz nicht direkt nacheinander ein und denselben Schlag auf das gleiche Ziel machen. Wechsele also
auch auf der Driving Range nach jedem Schlag das Ziel. Idealer Weise wechsele dabei
auch den Schläger.

3. Trainiere mit deiner Pre-Shot-Routine
Ein Schlag braucht eine Planung, einen Probeschwung und den Vorgang der Ausrichtung.
Versuche diese Schlagvorbereitung mit in dein Training auf der Range zu integrieren.

4. Stelle dich Herausforderungen
Mach es Dir nicht zu leicht. Keine Frage, der Schlag vom Tee mit dem Eisen auf der Range kann schon Herausforderung genug sein. Aber stelle Dir selbst die Frage, wie oft Du
auf dem Platz vor einem Eisenschlag vom Tee stehst. Versuche unterschiedliche Balllagen
zu kreieren oder unterschiedliche Flughöhen zum Beispiel.

Nutze die Zeit in der kalten Jahreszeit um möglichst realistisch zu trainieren und versuche trotzdem so oft es geht auf den Platz zu gehen.

Denn „entscheidend ist auf‘m Platz“.

An dieser Stelle erscheinen sonst hauptsächlich Artikel, wie Du bestimmte Schläge oder Situationen meisterst. Heute möchte ich ein wenig tiefer und allgemeiner in das Thema Training einsteigen. Was bedeutet eigentlich Training und wie trainiere ich richtig? Oder um noch früher anzufangen: warum sollte ich überhaupt trainieren?

Grundsätzlich muss jeder, der seine Leistung verbessern oder erhalten möchte trainieren. Das Training kann dabei vielschichtig aussehen. Art und Umfang sowie Qualität des Trainings können Einflüsse auf die Zeit des Verbesserungsprozesses mit sich bringen. Training ist im Allgemeinen ein langfristiger Prozess. Beziehen wir diese Punkte auf das Golfspielen, wirst Du nur besser, wenn Du also langfristig aber auch umfassend trainieren.

Gerade im Golf haben wir es mit unterschiedlichsten Situation oder Schlägen zu tun. Das Üben der einzelnen Schläge wie Putt, Chip, Eisenschlag oder Drive wirst Du nicht in einer Stunde abhaken können. Das bedeutet, dass der langfristige Prozess des Trainings in einzelne Übungseinheiten unterteilt wird. Zu jedem dieser Schläge gibt es wiederum unterschiedliche Bereiche, die Du trainieren kannst.

Nehmen wir als Beispiel das Thema Putten. Wann hast Du das letzte Mal wirklich Putten geübt? Und damit meine ich nicht, bevor Du auf die Runde gehst drei Bälle mal eben auf das Puttinggrün zu werfen und drei Putts aus drei Metern auf ein Loch spielen. Putten, ein für die meisten Spieler „einfacher“ Bereich lässt sich so umfassend und vielschichtig trainieren. Themen wie Längenkontrolle, Richtungskontrolle oder Break lesen sind nur einige Punkte, die aus verschiedenen Übungseinheiten ein Training machen.

Training ist also auch ein langfristiger Prozess, der geplant und vorbereit sein möchte. Der „Planer“ kann dabei zum Beispiel dein Trainer sein. Das bedeutet aber nicht, das jede Trainingseinheit mit Trainer stattfinden muss. Da wir es mit dem Golfschwung mit einer höchst komplexen Bewegung zu tun haben, ist es aber sicherlich sinnvoll in regelmäßigen Abschnitten deinen Trainer aufzusuchen. Er wird Dir technische Verbesserungen mit auf den Weg geben aber auch Spielsituationen konstruieren, die Du mit deinen technischen Möglichkeiten erfolgreich meistern sollen.

Training, und damit eine Verbesserung zu erreichen, wird nur funktionieren, wenn Du mit Reizen konfrontiert wirst. Wenn Du nur das übst, was Du sowieso schon kannst, wirst Du nicht besser. Der Reiz ist unterschwellig und verbessert deine Leistung nicht. Reize können allerdings auch überschwellig sein, Du verzweifelst mitunter an Situationen oder Aufgaben, dann wird auch hier keine Verbesserung eintreten. Reize müssen so optimal gesetzt werden, dass Du aus deiner Komfortzone heraus muss aber die Aufgabe auch erfolgreich absolviert werden kann.

Training muss auch deshalb langfristig ausgelegt sein, damit Du in jeglicher Situation auch deine optimale Leistungsfähigkeit abrufen kannst. Wenn Du am Freitag noch eben kurz zu deinem Pro gehst, weil Du am Samstag ein Turnier hast, kann, muss es aber nicht zwingend helfen. Grobe und akute Fehler können kurzfristig sicherlich minimiert werden. Aber um eine Verbesserung im Wettspiel zu sehen, brauchst Du zwischen dem Reiz (Trainingsstunde beim Pro) und dem Abrufen deiner Fähigkeiten (Wettspiel) Zeit um diese einzuüben (Training). Um also neu gewonnene Fertigkeiten einzutrainieren bedarf es Zeit.

Daher ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt mit dem Training wieder neu zu starten, damit Du zum Anfang der Saison deine Leistung auch wirklich abrufen kannst!